Frankreich-Exkursion

Im Rahmen unserer Exkursion nach Frankreich verbrachten wir einen Tag damit, uns mit der Landwirtschaft in Frankreich auseinanderzusetzen und einen Biobauernhof mit einem konventionellen Betrieb zu vergleichen. Zuvor besichtigten wir noch eine Käserei.

Besichtigung der Käserei „Coopérative fromagère de Saint-Pierre“

In einer rund 2-stündigen Führung wurde uns die Produktion der regionaltypischen Käsesorten Morbier und Comté erklärt. Neben den technischen Vorgängen der Käseproduktion stand vor allem das Organisationskonzept der Firma im Mittelpunkt, da sie als „Coopérative“, also als Genossenschaft betrieben wird und die Milch von vielen kleinen Landwirtschaftsbetrieben im Umfeld stammt. Des Weiteren wurde erklärt, dass die beiden Käsesorten, die das größte Aushängeschild der Region sind, nur im Jura hergestellt werden dürfen und nur die Milch einer speziellen Kuhrasse dafür verwendet werden darf. Besonderes Interesse bestand an den technischen Neuheiten der Käserei, unter anderem einer Maschine, welche selbstständig den Käse während seines 5 Jahre andauernden Reifeprozesses wendet. Im Anschluss an die Führung bestand die Möglichkeit, die verschiedenen Käsesorten der Käserei zu probieren und vor allem auch die geschmacklichen Unterschiede bei unterschiedlich langer Lagerung des Käses kennenzulernen.

Anschließend besuchten wir den Milchbauernhof eines MRJC-Mitgliedes, welcher uns Informationen über Bio-Landwirtschaft in Frankreich und Regeln zur Haltung von Kühen, aus deren Milch Comté hergestellt werden soll gab. So darf nur die Milch der Kuhrasse Montbéliard genutzt werden und die Kühe als Futter nur Pflanzen der Jurawiesen fressen, kein zusätzliches Silofutter, außerdem müssen die Tiere im Freiland gehalten werden, sie dürfen nur zum Melken und an vereinzelten Tagen mit extrem schlechten Wetterbedingungen in den Stall geholt werden. Wir waren sehr erstaunt über die hohen Anforderungen an die Milch zur Produktion des Käses. Im Anschluss an die Führung fand mit den Mitgliedern des MRJC ein klassisches französisches Picknick mit regionalen Lebensmitteln statt, unter anderem den Käsesorten Morbier und Comté, während des Essens ergaben sich Gespräche über die Unterschiede der deutschen und französischen Landwirtschaft.

Nach dem Mitagessen besuchten wir den konventionellen Milchbetrieb der MRJC-Mitglieder Rémi und Sixtine.  Auch auf diesem Bauernhof wird Milch für die Comté-Herstellung produziert. Hier bestand die Möglichkeit dem Bauern beim Melken zuzusehen und die Unterbringung der Kälber zu begutachten. Die TeilnehmerInnen erfuhren an dieser Station noch mehr über die Kuhrasse, unter anderem, dass sie insgesamt an kälteres Klima angepasst ist und deshalb auch im Winter problemlos im Freien gehalten werden kann.

Vielen von uns waren die großen Unterschiede zwischen Biobauernhof und konventionellen Bauernhof  vorher gar nicht bewusst. Dies begann bei der Unterbringung der Kälber und zeigte sich auch bei der Größe der Weiden der erwachsenen Kühe. Außerdem erfuhren wir, dass auf dem konventionellen Bauernhof die Kälber bereits am Tag der Geburt von der Mutter getrennt werden, auf dem zuvor besichtigten Biobauernhof werden sie einige Wochen gemeinsam gehalten.

Zum Abschluss verbrachten wir den Abend gemeinsam mit einigen Mitgliedern der MRJC. Sie bereitete ein traditionelles Käsefondue aus Comté zu, welches anschließend gemeinsam gegessen wurde.


Gruppen-Info

DV Würzburg
97070 Würzburg
DV Würzburg
Datum der Aktion: 2. September 2017

Aktionsform: 1. Mit der Kuh auf Du und Du

ZielgruppeFür Euch
ThemaLandwirtschaft, Lokal
TypAktionstag
Punkte30
Alterab 14 (Jugendliche)
Gruppengröße1-15
Dauer2-4 h, 5+ h
Aufwand+